
Publication in German about the first FLEX Tunnel
29 July 2015
Magazin number 7 from the Binnenschiffahrt contains a big publication in German about the first Van der Velden FLEX Tunnel aboard of the newbuilt ship for Reederei Rhenus - Germany.
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Rund 20Mio. t an Gütern werden jedes Jahr von den Rhenus-Schiffen transportiert, das sind in etwa 9% des Transportaufkommens von zuletzt insgesamt 226Mio. t auf Deutschlands Flüssen. Vornehmlich werden Trockengüter transportiert, daneben aber auch eigene Bunkerschiffe und Bilgenentöler betrieben. Die »Rhenus Duisburg« wird, so viel steht heute schon fest, die modernste Einheit der Flotte.
Generalauftragnehmer zur schlüsselfertigen Ablieferung des neuen Schiffs war die Firma Dolderman B.V. in Dordrecht in den Niederlanden. Das Kasko entstand im Auftrag von Rensen Driessen Shipbuilding B.V. in Rumänien auf der Schiffswerft SC Santierul Naval in Orsowa.
Der Koppelverband, bestehend aus einem Motorschiff von 110 m x 11,45 m x 3,20 m und einem Leichter von 76,50 m x 11,40 m x 3,47 m Länge, steht kurz vor seiner Vollendung. Mit zwei weiteren Schubleichtern längsseits soll er künftig bis zu 8000 t Kohle in Rotterdam laden und in zwei Etappen – zunächst über den Rhein, danach über den Wesel-Datteln-Kanal – bis nach Lünen transportieren.
Während die »Rhenus Duisburg« als Koppelverband mit rund 4.300 t Kohle weiterfährt und sich fortan mit der Leistung der beiden Sohn-Motoren begnügt, übernehmen eines der beiden Schubboote »Rhenus Wesel« oder »Rhenus Datteln« die beiden anderen Leichter mit der restlichen Ladung für die Kanalfahrt bis nach Lünen. Für die Leerfahrt talwärts zurück nach Rotterdam reichen ebenfalls die beiden kleineren Motoren aus.
»Wir hatten uns auch sehr intensiv mit alternativen Antriebsvariaten befasst«, berichtet Hönemann. Der Einsatz von Gasmotoren auf Basis von LNG (Liquified Natural Gas) sei jedoch wegen der fehlenden Bau- und Zulassungsvorschriften sowie der hohen Investitionskosten verworfen worden. »Das hätten wir in der Kohlefahrt nie zurückverdienen können«, so Hönemann.
Auch ein diesel-elektrischer Antrieb, technisch ohne weiteres möglich, schied aus. »Auch diese Lösung hätte sich wegen der Anschaffungs- und Wartungskosten und angesichts der hohen Spannungsverluste von 10 bis 15 % nicht rentiert«, sagt Hönemann. Bei einem Tanker mit großen Stromverbrauchern wie den Pumpen und einer Heizung falle die Rechnung dagegen durchaus anders aus. Den Versorgungsauftrag für das Kraftwerk werden künftig also zwei eigene Koppelverbände erfüllen, neben der »Rhenus Duisburg« fährt auch die »Rhenus Lünen« auf der Route.
Die »Rhenus Duisburg« glänzt mit einer weiteren Innovation. Am glatt gezeichneten Hinterschiff wurden zwei Propeller mit jeweils 2 m Durchmesser angebracht, düsenummantelt und mit Spoiler angebracht – die größten ihrer Art für Motorgüterschiffe. Vorteil: Während der voll abgeladenen Rheinfahrt werden die Propeller von ausreichend Wasser umströmt und entfalten vollen Schub.
Dies wird ermöglicht durch den Einbau von einem Flextunnel am Heck, den Van der Velden lieferte und installierte. Dieses System ersetzt den an Binnenschiffen im Heck integrierten »Tunnel«. Das Prinzip der hydraulisch ausklappbaren Schürzen war in Duisburg bei der DST entwickelt worden. Bei einer Fahrt durch tiefes Wasser sind die beiden Schürzen strömungsgünstig im Rumpf versenkt. Bei Leerfahrt dagegen werden die »Schürzen«hydraulisch ausgeklappt, schmiegen sich an die Propellerdüse und stellen so den bekannten »Tunnel« her.
Rhenus hat in jüngster Vergangenheit nicht nur in die Flotte investiert. Von der französischen Compagnie Française de Navigation Rhénane (CFNR) wurden zu Jahresbeginn der serbische Terminalbetreiber und Binnenschifffahrtslogistiker CFND samt der Flotte von elf Schiffen, darunter auch zwei weitere Koppelverbände aus dem Baujahr 2009, und schließlich sämtliche Binnenschifffahrtsaktivitäten der CFNR in Nord- und Ostfrankreich sowie entlang von Rhein und Mosel übernommen. »Die Verfrachtungsaktivitäten der CFNR ergänzen hervorragend die bestehenden Verkehre der Rhenus«, hatte Hönemanns Geschäftsführer-Kollege bei der Rhenus Port Logistics, Thomas Maaßen, den Erwerb seinerzeit begründet.
Während im hart umkämpften westund mitteleuropäischen Raum kaum noch organische Wachstumschancen gesehen werden, halten Experten zum Beispiel an der Donau eine Steigerung der Gütermenge um ein Viertel von 80 auf 100 Mio. t. bis 2020 für realistisch. Bereits vor zwei Jahren war die Rhenus-PartnerShip-Niederlassung in Regensburg daher der Rhenus Mierka Danube Shipping (RMDS) zugeschlagen worden, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Mierka-Gruppe aus Krems. An diesem österreichischen Hafen hatte Rhenus zuvor die Mehrheit übernommen.